- Stefan Kraker vom Betriebsrat der Caritas Steiermark hat eine wunderbaren Artikel über Veränderungen und Erfahrung im Arbeitsleben geschrieben (und berichtet außerdem davon, dass die Aktion Soziale Arbeit ist mehr wert weiterläuft):
“Das Arbeitsleben ist (doch) ein bestimmender Teil unseres Daseins und etwa ein Drittel unserer Tageszeit, und etwa die Hälfte unseres Lebens verbringen wir, wenn’s gut geht, bei der Arbeit und auch dieses Arbeitsleben ist Veränderungen unterworfen. [..] Veränderungen im Arbeitsleben sind auch wesentlich von Interessensausgleichen geprägt, von den Interessen des Arbeitgebers und den Interessen der betroffenen ArbeitnehmerIn und die müssen sich, auch wenn das (im „Verkaufsgespräch“) gelegentlich so dargestellt wird nicht zwingend decken, ganz im Gegenteil können sich sogar massiv widersprechen.“ - Im BetriebsratBlog der E+E Elektronik machen die Kollegen auf eine spektakuläre und erfolgreiche Aktion aufmerksam. Mailänder Arbeiter haben den Erhalt ihrer Fabrik durch Besetzung durchsetzten können:
“Nach rekordverdächtigen 15 Monaten Fabrikbesetzung schien der Kampf am 2. August bereits beendet, als Polizei und Carabinieri die 49 Besetzer vetrieben. Doch die »Unbeugsamen«, wie sie inzwischen selbst in bürgerlichen Blättern genannt werden, gaben nicht auf.
Zwei Tage später schlichen sich Fabio Bottaferla (45), Massimo Merlo (54), Luigi Esposito (48) und Vincenzo Aceranza (60) zusammen mit dem lokalen Sekretär der Metallarbeitergewerkschaft FIOM-CGIL, Roberto Giudici (58), an den Ordnungshütern vorbei und kletterten auf einen 17 Meter hohen Laufkran. Ihr Ziel: die Demontage und den Abtransport der wertvollen Maschinen zu verhindern und eine Wende zu erzwingen.“
- Das Blog der Schutzheiligen der Prekarisierten dokumentiert die doppelten Standards der Wirtschaftskammer wenn es um atypische, prekarisierende Arbeitsverhältnisse geht:
“Auf einer Baustelle der Wirtschaftskammer in Kitzbühel wurden Schwarzarbeiter entdeckt, berichtet der ORF Tirol. Das ist natürlich peinlich, auch wenn es alltäglich ist.
Beim Recherchieren zum Thema bin ich auf ein Schmankerl gestossen, ist schon zwei Jahre alt, zeigt aber ganz deutlich, was die Wirtschaftskammer so denkt über prekäre Arbeitsverhältnisse …“ - Darf ein Unternehmen seine ArbeitnehmerInnen überwachen? Unter diesesm Titel stellt der Betriebsrat der SCA Hygiene seinen MitarbeiterInnen – und uns – grundlegende Infos und eine Liste interessanter Links zusammen:
“Kontrollmaßnahmen, die die Menschenwürde berühren (z.B. Videokameras oder die Aufzeichnung der Leistung durch Maschinen), dürfen nur eingesetzt werden, wenn der Betriebsrat mit dem Betriebsinhaber darüber eine Betriebsvereinbarung getroffen hat.
Der Abschluss einer solchen Betriebsvereinbarung kann nicht vor der Schlichtungsstelle erzwungen werden.“ - Die Rede von Hasan Tanyeli, Vorsitzender des Bundesausschusses work@migration, BR im Bundesrechenzentrum, am ÖGB-Bundeskongress ist im BelvederegasseBlog abgedruckt:
“Wir sehen uns einer globalen Wirtschaftskrise gegenüber, und es wäre lächerlich zu glauben, wir könnten darin ohne unsere zugewanderten Kolleginnen und Kollegen bestehen. Sollen wir uns ducken vor einem Herrn Strache? Sollen wir schweigend die Diskriminierung zulassen?
Oder werden wir uns entwickeln, gerade in der Krise – sie ist ja bekanntlich eine grosse Chance für die Stärkung der Gewerkschaften und ihrer Grundideen!
Das enorme Potenzial von ca. 1 Million unselbständig Erwerbstätiger mit Migrationshintergrund kann nur eine gewaltige Bereicherung der Gewerkschaftsarbeit sein!“ - Unter dem einleitenden Titel ‘Was sagt die Unternehmensführung zu einem BR-Blog?‘ beginnt hier im eBetriebsrat eine Serie dazu, was Arbeitnehmer und Arbeitgeber können und dürfen in Bezug auf die simple Tatsache, dass der BR zu bloggen beginnt:
“Im strukturellen Interesse der Arbeitgeber ist es, möglichst volle Kontrolle über zu haben; und zwar über möglichst alles. Unter anderem und ganz besonders natürlich die Kontrolle über jegliche Informationen und das Wissen. Es ist tatsächlich so banal: Wissen ist Macht.
Die Frage ist also weniger, was sie darauf hin sagen, dass der BR ein Blog einrichtet. Die Frage lautet, wie reagiert die Geschäftsführung konkret, was droht sie dem BR an, was kann sie begründet verlangen und was kann/darf sie nicht verlangen?“ - Das Blog der Abteilung Arbeit und Technik der GPA-djp weist jetzt bereits auf die in Zukunft größer werdenden Risiken für Arbeitnehmer durch den betrieblichen Einsatz von Internettelefonie hin:
“Aus der Sicht des Datenschutzes ergibt sich gerade beim Einsatz dieser neuen Telefonietechnik in Betrieben besonderer Regelungsbedarf, da bei der Nutzung von VoIP eine Reihe personenbezogener Daten gesammelt werden, und die Beschaffenheit der Technologie damit neuartige Möglichkeiten der Kontrolle von MitarbeiterInnen beinhaltet.“ - Andreas Exner schreibt im Blog Grüne/UG – Arbeiterkammer Kärnten die absehbaren aber verdrängten Folgen von Peak Oil und dem Aufschwung in den Abgrund, wenn der Wirtschaftskrise wieder eine Wachstumsphase folgen wird:
“Der Chefökonom der Energieagentur, Fatih Birol, bestätigt darin die Einschätzung, die wir in „Die Grenzen des Kapitalismus“ (Exner/Lauk/Kulterer, Ueberreuter 2008) gezogen haben: selbst wenn die gegenwärtige Wirtschaftskrise einem Aufschwung weichen sollte, würde die kapitalistische Ökonomie rasch von der nächsten Energieverknappung in die Tiefe gezogen. Wobei, das bleibt anzumerken, ein Aufschwung ohnehin unwahrscheinlich ist. Die Verknappung des Erdöls jedoch schreitet auch in der Krise unweigerlich voran. Die Krise verschärft sich daher in jedem Falle weiter.“ - Im Blog des Metro Cash & Carry Betriebsrats ist dies mal unter anderem eine umfangreiche und informative Übersicht zum Arbeitsmarktpaket 2009 aufgelistet; und ein interessanter Artikel zur endenwollenden Offenheit von Unternehmen, wenn es um das Gehalt geht:
“Nicht zuletzt aus dem Grund der Einkommensdiskriminierung von Frauen spricht sich Soziologe Haller für die Offenlegung von Gehältern in Unternehmen aus: “Wenn man die Leistungsideologie vertritt, muss man auch bereit sein zu sagen, was man kriegt. Wie will man sonst beurteilen, ob jemand gerecht oder ungerecht bezahlt wird?”“ - Gibt es Prätorianer der Undemokratie? fragt und titelt das Blog zur Novellierung des Universitätsgesetzes und wider den Abbau der Mitbestimmung:
“Lesen Sie selbst, was das Ministerium mit innerbetrieblicher Demokratie an den Universitäten am Hut hat. Eine Interpretation des Briefes ergibt nämlich, dass die Universität gerade deswegen, weil sie eine ExpertInnenschmiede ist, keine effektive Mitbestimmung der Betriebsräte im Universitätsrat brauche. Gehrer und die Wirtschaft werden sich freuen. Der weiter unten herunterladbare Brief des Ministeriums scheint mit seinem Gesetzes-Interpretationsgehalt auch der dokumentierten Verbesserungsintention des Ministers zu widersprechen, „etwas bei der Mitbestimmung der Betriebsräte im Uni-Rat gemacht“ zu haben (BM Hahn).“
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