- Der Betriebsrat von AustroPort hat in zwei Artikeln darauf hingewiesen und durchgespielt, dass sich “Schichtpläne Online Bewerten” lassen, mit einem Online-Tool der ‘Initiative Neue Qualität der Arbeit‘. Und er ist zu jedeer Menge interessanter Ergebnisse gekommen. Hier aus dem Teil 2:
“Eingegeben wurden die Daten eines Teilzeitmitarbeiters von Austroport (30 Stunden/Woche), der bewertete Zeitraum beträgt immerhin schon 12 Wochen. Und hier die Bewertung:
Generelle Bewertung: Ihr Arbeitszeitsystem ist wahrscheinlich nicht beeinträchtigungsfrei.
Risiko für Schlafbeschwerden: mittelhoch
…” (und hier noch der Link zu Teil 1)
- An die Staats- und Regierungschefs der G20, lautet der Titel eines Blogposts des E+E Elektronik Betriebsrats. Es geht um Steuern gegen Armut, die Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Dafür Unterschreiben, jetzt!:
“Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie haben Hunderte Milliarden von Dollar mobilisiert, um die Banken und das Finanzsystem zu retten.
Die brennenden sozialen Probleme und der Klimawandel werden dagegen nicht mit der Dringlichkeit bearbeitet und mit den Finanzmitteln ausgestattet, die dafür nötig sind.
Ich glaube es ist an der Zeit, dass die Finanzindustrie, die jahrzehntelang von mangelhafter Regulierung profitierte, einen angemessenen Anteil an den Lasten der weitgehend von ihr verursachten Krise übernimmt.
Eine Steuer auf Finanztransaktionen wäre das wirkungsvollste Instrument dafür.“
- Dem starken SiS Siemens Blog zu verdanken ist der Hinweis auf einen … *ähem* … amüsanten Artikel in der Süddeutschen Zeitung. Der Titel im Betriebsratblog wie auch in der SZ ‘Die Angst der Unternehmen vor Blogs‘:
“Blogger kritisieren gerne Konzerne: Doch wer als Firma sofort mit einer Klage droht, hat das Wesen des Internets nicht verstanden.
In Sachen Kommunikation sind viele Unternehmer noch nicht im sozialen Web angekommen
So dürfte der Albtraum von Chefs und Unternehmenssprechern aussehen: Journalisten hängen mit unangenehmen Fragen in der Telefonleitung, Rechtsanwälte schicken lange Schriftsätze, während im Internet das Image der Firma kräftig leidet.“
- Das Santa Precaria Blog verweist auf ein interessantes Video einer noch interessanteren Initiative in Berlin, der AK Undokumentiertes Arbeiten. Unbedingt anschauen das Video, es wirft einen sehr lehrreichen Blick auf Menschen in unserer direkten Umgebung, deren Probleme und Rahmenbedingungen wir wohl selten bewusst bedenken:
“Welche Ansätze der Unterstützung und des Kampfes gibt es etwa bei Lohnbetrug bei undokumentierter Arbeit? Wie können diese Ansätze verbreitert werden? Welche solidarischen Handlungspraxen – die sich auch jenseits des undokumentierten Arbeitens bewährt haben – sind auch in prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen empfehlenswert? Welche Versuche der Zusammenarbeit und Erfahrungen wurden bislang mit Gewerkschaften gemacht?“
- Im Serviceblog zu Formen des Arbeitsvertrags wird ein viel diskutierter und viel verlinkter Eintrag veröffentlicht, zur Frage: Darf der Vorgesetzte auf die Mailbox eines/einer ArbeitnehmerIn zugreifen?:
“Es ergibt sich ja aus dem Arbeitsvertragsrecht (AVR) ein grundsätzliches Kontrollrecht des Arbeitgebers. Allerding muss für diese Kontrolle immer das gelindeste Mittel angewendet werden, das den vorgegebenen Zweck erfüllt.
Daher kann eine permanente Einsichtsmöglichkeit in die Mailbox nicht gerechtfertigt sein. Das Kontrollrecht des Arbeitgebers kann ganz klar mit deutlich gelinderen Mitteln ausgeübt werden.
Ein jederzeitiger Zugriff auf die Mailbox eines/einer ArbeitnehmerIn ist eine permanente Überwachung und berührt daher eindeutig die Menschenwürde.“
- Ebenfalls auf einen bemerkenswerten Artikel einer Qualitätszeitung weist das Blog der Gewerkschaftsschule Wien hin. Schon das Wort “betriebsratsverseucht” gehört?:
“Zu eurer Information:
Das „Unwort des Jahres“ 2009 heißt „betriebsratsverseucht“.
Die Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen „stört“ zwar viele Unternehmen, sagte der Sprecher der sprachkritischen Jury, Horst Dieter Schlosser, am Dienstag in Frankfurt. Dies als „Seuche“ zu bezeichnen, sei aber ein zumindest sprachlicher Tiefpunkt im Umgang mit Lohnabhängige.“
- Im BetriebsratBlog von Manpower beantwortet die BR-Vorsitzende häufige, drängende Fragen der eigenen MitarbeiterInnen. Das kommt freilich auch vielen anderen Angestellten anderer Betriebe zu Gute, wenn sie auf der Suche nach übersichtlichen Informationen sind:
“Frau L. fragt: Wann darf 12 Stunden am Tag gearbeitet werden?Die Höchstgrenze der Gesamttagesarbeitszeit inklusive Überstunden = 10 Stunden.
Eine Erhöhung der zulässigen täglichen Gesamtarbeitszeit auf 12 Stunden ist nur für Ausnahmesituationen vorgesehen.
Das Arbeitszeitgesetz (AZG) sieht folgende Ausnahmen vor für Betriebe mit Betriebsrat: …“
- Im Daten im Betrieb – Blog gibt es wieder einmal einen höchst unerfreulichen Anlass für einen Blogeintrag. Bespitzelung von Betriebsräten à la Agententhriller der 7oer Jahre. Mensch möchte nicht für möglich halten, was mittlerweile schon Gang und Gäbe ist. Mit Video, unbedingt anschauen und weiterleiten:
“Die Detektive listeten minutiös Details aus seinem Leben und auch aus dem seiner Frau auf, über einen längeren Zeitraum rund um die Uhr. Christian Mahler war schockiert: „Ich leide unter großem Gewichtsverlust seit die Hochphase der Observation.“ Er habe 26 Kilo Körpergewicht verloren und fühle sich ständig verfolgt. „Meine Frau ist nervlich ziemlich angespannt. Sie weint jedes Mal, wenn dann wieder was Neues kommt und in der Post liegt“, so Mahler.“
- Ein altbekanntes, deswegen aber nicht weniger verlogenes Zauberkunststück dokumentiert das UG02 Diskussionsarchiv rund um die Zerflederung der Hochschulen. Kennen Sie diesen Finanz-Trick?, fragt ein Beitrag:
“Zuerst schlägt man 10% drauf, dann gibt man 5% Rabatt. Die getäuschte Kundschaft freut sich.
Im Sinne des Bundesbudgets agiert der Finanzminister umgekehrt proportional: Zuerst wird im Bundesfinanzrahmengesetz (BFRG) das Kapitel Wissenschaft und Forschung für die Jahre 2011 bis 2013 um 221,1 Mio EUR reduziert, und dann werden bei der ÖVP-Klausur unter Pauken und Trompeten dem Wissenschaftsministerium, dem tertiären Bildungssektor, Unis und FHs, 100 Mio EUR extra angekündigt. Das bedeutet nicht nur keinen Gewinn, sondern auch kein Nullsummenspiel und sogar weiterhin einen Verlust von 121,1 Mio EUR gegenüber dem urspünglichen BFRG.“
- Das Betriebsratblog der Caritas Steiermark erinnert an etwas, was heute schon viel zu viele Menschen für einen problemlosen und gesetzlichen Mechanismus halten, auf den mensch sich einfach so verlassen kann. 90 Jahre Grundstein für Kollektivverträge:
“Heute verhandeln die Gewerkschaften des Österreichischen Gewerkschaftsbundes jährlich hunderte Kollektivverträge – derzeit da. 450. Sie regeln darin nicht nur höhere Löhne und Gehälter und sorgen damit dafür, dass die Einkommen der ArbeitnehmerInnen stetig steigen. Auch Lehrlingsentschädigungen, Arbeitszeiten, Kündigungsfristen, Freistellung bei Führerscheinprüfungen, die Übernahme von Internatskosten für Lehrlinge und vieles mehr kann in Kollektivverträgen geregelt werden. Die umso besser sein können, je mehr Mitglieder eine Gewerkschaft hat.“